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Der Winter ist schon längst im Schwarzwald angekommen, und auch ich bin wieder auf den zwei losen Brettern unterwegs.
Anfangs der Saison, genauer am 16. September 2017 ging es auch für mich wieder auf den Gletscher um mit dem Training für die laufende Saison beginnen zu können. Ziemlich früh, aber das braucht man wenn man Anfang Dezember beim Weltcupauftakt 100% Leistung bringen möchte. Somit hieß es jeden Freitag den langen Weg ins Stubai anzutreten, um am Sonntagabend völlig platt und müde wieder heimzukommen, um Montags wieder Fit im Geschäft arbeiten zu können. Das ist schon eine Belastung, welche sich aber durch schönes Wetter und traumhaftem Schnee und hoffentlich auch gute Leistungen in den Rennen später bezahlt macht.

Nach insgesamt 25 Trainingstagen auf über 2800 Metern ging es dann am ersten Dezemberwochenende nach Hintertux zum Weltcupauftakt. Ein unbeschreibliches Gefühl bei einem solchen Wettbewerb starten zu dürfen. Aber das viele Training hatte sich gelohnt und mit einem 24., 29. und 17. Platz konnte ich mich sehr zufrieden geben, auch wenn der ein oder andere Fehler in den Läufen drinnen war.

Weiter ging es nach Weihnachten mit einer Woche Training im schönen Allgäu bei den Teamkameraden. Neuschnee machte uns aber einen kleinen Strich durch die Rechnung, sodass wir keine Stangen stecken konnten und uns aufs Powdern konzentrieren mussten - auch nicht so schlecht.

Im Januar ging es dann für das Team nach Frankreich, genauer gesagt nach Pralognan-la-Vanoise. Einem kleinen Ort Südöstlich von Charmonix wo zwei Weltcuprennen ausgetragen wurden. Ein Sprint und ein Classic. Am Freitag beim Sprint konnte ich durch einen etwas verpatzen ersten Lauf im zweiten nicht mehr viel Plätze gut machen und landete auf einem trotzdem noch guten 25. Platz.
Am Samstag dann beim ersten Classic konnte ich meine Trainingsleistungen abrufen und mit einem 20. Platz eine Menge Erfahrung und Weltcuppunkte sammeln. Der Ort war wunderschön und die Organisation mit VIP Tribüne und Leinwand Weltklasse!

Und am Sonntag war es dann soweit. Johanna, Leo und ich wurden am Genfer Flughafen abgeladen wo wir unsere zweiwöchige Reise in die USA starteten. Dort wurden in Vermont an zwei Orten insgesamt sechs Rennen ausgetragen.
Die Rennen liefen für mich sehr gut. Der Jetlag hielt sich in Grenzen somit konnten wir gleich bei den ersten Rennen in Suicide Six unsere Leistungen abrufen. Mit einem 21. und 20. Platz im Sprint war ich recht zufrieden. Am dritten Renntag beim Parallel-Sprint lief es noch besser. Nach einer starken Qualifikation als 12. konnte ich den ersten Heat gegen den Slowenen Saso Ales für mich entscheiden. Allerding traf ich im 1/8-Finale auf den Franzosen Charly Fradet, dem ich mich leider geschlagen geben musste. Allerdings mit einem 9. Platz in der Tasche war ich mehr als zufrieden.
Zudem besuchte uns an diesem Tag noch eine ehemalige Rennläuferin aus dem Schwarzwal,d die aktuell in Boston lebt und uns den ganzen Tag anfeuerte. Das war super. Dieser Tag wurde zum Schluss noch mit einem Sieg der aktuell Weltrangführenden Johanna Holzmann aus Oberstdorf beendet.

Im zweiten Ort in Sugarbush lief's dann noch etwas besser. Das Wetter spielt mit, die Piste war hart und die Temperaturen auf -18°C. Mit einem 18., 14. und nochmal 18. Platz bestätigte ich meine Leistungen der vorherigen Tage. Zudem stand ich nun als aktuell bester Deutscher im Gesamtweltcup auf dem 18. Platz.

Nach zwei Wochen in den Vereinigten Staaten hieß es Abschied zu nehmen und zurück in die geliebte zweite Heimat zu fliegen – ins Allgäu. Denn dort ging es gleich am nächsten Wochenende dem 03.-04.02.2018 mit dem Heimweltcup am Oberjoch weiter. Der Sprint am Samstag lief nicht so wie geplant. Nach einem recht guten ersten Lauf haute ich nach dem Sprung im zweiten Lauf einen Steher rein und verpasste somit eine weitere gute Platzierung. Auch am Sonntag beim Parallel musste ich mich leider im ersten Lauf geschlagen geben und endete als 17.

Alles in allem waren die dreieinhalb Wochen jedoch mit die spannendsten in meinem bisherigen Leben. Die Eindrücke der verschiedenen Nationen, der Natur in Vermont sowie die vielen neuen Menschen, die man getroffen hat, war schon sehr beeindruckend und schön. Es hat sich somit gelohnt diese Reise anzutreten und hoffentlich geht es die nächste Saison wieder einmal auf einen anderen Kontinent zum Telemarken.

Jetzt heißt es erst einmal wieder Trainieren, um bei den nächsten Weltcuprennen im März in Norwegen sowie der Junioren Weltmeisterschaft in Mürren am Schilthorn alles geben zu können.

Vielleicht ist dann sogar eine Medaille drin.

Hier geht es zu einem Bericht in der Badischen Zeitung, vom 17.01.2018.

Christoph Frank

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